08.11.2020 15:26 Uhr - DHB-Pokal - PM Halle-Neustadt, red
"15 Prozent mehr Laufbereitschaft" bringen Bad Wildungen Vipers den Sieg gegen Union Halle-Neustadt
Lea Schüpbach hielt "überragend"
Quelle: malafo, Vipers Der SV Union Halle-Neustadt ist im Achtelfinale des DHB Pokals gegen die HSG Bad
Wildungen Vipers mit 37:31 (17:12) ausgeschieden. Das Pokalspiel verloren die
Hallenserinnen bereits in der ersten Halbzeit. Eine zu passive Abwehr und kein Glück auf
der Torhüterposition waren die Gründe für die Niederlage gegen den Ligakonkurrent. In
der zweiten Halbzeit konnten die Wildcats das Spiel offener gestalten, produzierten aber
dennoch einige technische Fehler. Am Ende zog der Gastgeber aus Nordhessen verdient
in die nächste Pokalrunde ein. Bei Bad Wildungen war Maxime Struijs mit 11 Toren am
erfolgreichsten. Sophie Lütke konnte sich mit 8 Treffen bei den Hallenserinnen am
häufigsten in die Torschützenliste eintragen.Niederlagen, die keine Auswirkung auf das Ziel Klassenerhalt haben, sind zwar ärgerlich, aber
auch verträglich und man kann gut seine Lehren rausziehen. So passiert am Samstagabend in
der Ense-Halle zu Bad Wildungen. Halles Trainer Jan-Henning Himborn schickte eine andere
Formation auf die Platte als noch in den letzten Spielen. Unter anderem standen Julia Redder
und Lara Lepschi in der Startformation. Auch wenn die Wildcats zu Beginn durch Tore von
Alexandra Mazzucco und Helena Mikkelsen zweimal in Führung gingen, sollten es die einzigen
Führungen der Hallenserinnen im Spielverlauf bleiben.
In der Abwehr probierte man sich mit
einer sehr defensiven Deckungsvariante aus was nur wenig erfolgreich war. Bad Wildungen
nutzte die Unsicherheiten konsequent aus und war besonders aus dem Rückraum stark.
Maxime Struijs bekam man aus hallescher Sicht nicht in den Griff. Im Angriff scheiterte man
immer wieder an Lea Schüpbach, welche mit einer Quote von 33,3 % an gehaltenen Bällen
auch das Torhüterduell klar gewann. Bereits zur Halbzeit beim Stand von 17:12 war das Spiel
schon entschieden.
Im zweiten Spielabschnitt probierte Halle viel aus und brachte mit Laura Winkler und Jenice
Funke frische Spielerinnen ins Spiel. Kämpferisch präsentierte sich der Aufsteiger etwas besser
als noch in der ersten Hälfte und konnte das Ergebnis bis zur 38. Minute auf 22:19 verkürzen.
Das Team von Tessa Bremmer spielte allerdings facettenreich und nahm immer mehr den Kreis
mit ins Spiel. Munia Smits und Maxi Mühler übernahmen jetzt mehrfach die Verantwortung und
brachten den Gastgeber am Ende verdient auf die Siegerstraße.
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Auch aus wirtschaftlicher Sicht
ist das Ausscheiden für die Hallenserinnen kein Beinbruch. Bei einem Pokalspiel teilt man sich
die Zuschauereinnahmen und die anfallenden Kosten, wie z.B. Hallenmiete,
Schiedsrichterkosten und Fahrtkosten des Gastvereins. Da in der aktuellen Zeit keine oder nur
eingeschränkte Zuschauer zugelassen sind, bedeutet das für alle Vereine ein reines
Minusgeschäft im oberen dreistelligen Bereich pro Pokalspiel. Für die Hallenserinnen stehen
jetzt zwei Heimspiele in der 1. Bundesliga auf den Spielplan. Am kommenden Wochenende
empfängt man den VfL Oldenburg und eine Woche später die HSG Bad Wildungen Vipers.
"Wir haben heute in der ersten Halbzeit etwas in unserer Deckung ausprobiert. Dadurch sind wir
schlecht in das Spiel reingekommen. Die Vipers haben eine gute Abwehr gespielt und somit ist
der 5-6 Tore Rückstand zustande gekommen", bilanzierte Wildcats-Coach Jan-Henning Himborn und ergänzte: "In der zweiten Halbzeit haben wir uns etwas besser
präsentiert. Ich muss aber auch sagen das Bad Wildungen heute 15 % mehr Laufbereitschaft
und Tempo mitgebracht hat, wodurch sie verdient das Spiel gewonnen haben."
"Wir sind froh, dass wir eine Runde weiter sind und gut in das Spiel reingekommen sind. Unsere
Abwehr hat aggressiv und kompakt gestanden mit einer überragenden Lea Schüpbach
im Tor", freute sich Vipers-Trainerin Tessa Bremer.