22.01.2021 12:11 Uhr - 1. Bundesliga - PM Vereine, red
"Ich bin schon sehr zufrieden, was wir bisher gezeigt haben", blickt Coach Niels Bötel auf den Saisonverlauf zurück. Sieben Siege aus 14 Spielen haben die Oldenburgerinnen geholt, sich damit ein kleines Polster auf die Abstiegsplätze erarbeitet und eine gute Ausgangslage geschaffen, um das gesteckte Ziel "Klassenerhalt" zu erreichen. Zehn Punkte Vorsprung hat das Bötel-Team dabei auf einen direkten Abstiegsplatz, sechs vor dem Relegationsplatz.
"Es ist aber noch nichts entschieden", tritt der VfL-Trainer auf die Euphoriebremse. "Unten können noch so viele Mannschaften reinrutschen, auch Teams, die derzeit noch über uns stehen. Wenn man Verletzungspech hat oder in eine Niederlagenserie gerät, kann das ganz schnell gehen." Umso wichtiger sei es daher, das Hinrunden-Nachholspiel am 30. Januar in Halle zu gewinnen. "Wir haben aber auch schon so eine richtig gute Hinrunde gespielt und gegen die direkten Konkurrenten gewonnen. Dazu kommen die beiden ´Bonusspiele´ gegen Leverkusen und Metzingen. Da können wir mit Selbstvertrauen in die Rückrunde gehen", findet Bötel.
Mit den angesprochenen TusSies aus Metzingen bekommen es die Huntestädterinnen nun am Samstag wieder zu tun. Doch mit dem Team, gegen den der VfL Anfang September seinen furiosen 26:25-Sieg zum Saisonauftakt feierte, dürften die TusSies heute wohl nicht mehr viel gemein haben. "Es sind komplett andere Voraussetzungen", sagt Niels Bötel. "Am Anfang der Saison weiß man nicht so genau wo man steht, es gibt einige Überraschungen, weil die Top-Teams schwer in die Saison reinkommen."
Dieses Bild hat der VfL-Coach auch beim Gegner von Sonntag ausgemacht, der seine vier Saisonniederlagen allesamt in den ersten sieben Saisonspielen kassiert hat, nun aber seit zehn Spielen von Sieg zu Sieg eilt. Erst am Mittwoch ließ Metzingen der HSG Bensheim/Auerbach keine Chance (35:25). "Sie haben derzeit einen Lauf, wir haben am Samstag dagegen eine lange Fahrt vor uns. Da wird es schwer werden, eine ähnlich perfekte Leistung zu zeigen, wie Zuhause", so Bötel.
Direkt nach Ende der Partie gegen Bensheim am vergangen Mittwoch legte TuS-Trainerin
Edina Rott den Fokus auf den VfL Oldenburg: "Der nächste Gegner ist der VfL Oldenburg, wir
haben aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen und die wollen wir begleichen."
Die Metzingerinnen stehen nach 10 Siegen in Serie weiterhin auf Platz Drei der
Tabelle und die Stimmung im pinken Lager ist dementsprechend gut. "Wir reiten auf einer
positiven Welle und wollen den Schwung gegen Oldenburg mitnehmen. Wir finden immer
mehr zueinander und das Zusammenspiel ist im Vergleich zum Saisonstart deutlich besser
geworden.", so Nationalspielerin Maren Weigel auf der Pressekonferenz.
Die Favoritenrolle liege deshalb klar bei den Gastgeberinnen, die auf allen Positionen doppelt besetzt seien. "Das Timing, das am Anfang der Saison noch nicht ganz gestimmt hat, ist jetzt da", erklärt Bötel und Rott analysierte mit Blick auf den VfL: "Sie sind eine junge Mannschaft, die einen schnellen Handball spielt und
unberechenbar ist. Wir müssen die Leistung von Mittwoch abrufen, um die Punkte
einzufahren."
Mit Marlene Zapf (87 Tore), Bo van Wetering (83), die "nicht nur bei der EM, sondern auch in den letzten Ligaspielen tolle Leistungen gezeigt hat" (Bötel) und Silje Brøns Petersen (74) stehen dazu einige Top-Torschützinnen der Liga im Metzinger Kader. "Petersen war schon in Blomberg torgefährlich, kennt jetzt aber die Wege ihrer Mitspielerinnen. Da müssen wir unheimlich aufpassen", vermutet Bötel. Besonders aufpassen müssen die Ermstalhandballerinnen auf zwei Rückraumakteurinnen der Gäste. Mit Merle Carstensen (91/48) und Kathrin Pichlmeier (71/11) haben die
Oldenburgerinnen die Nummer 3 und 11 der HBF-Scorerliste in ihren Reihen.
Wer genau sich in seinem Team dem Tabellendritten entgegenstellen steht und fit für den Kader ist, steht derweil noch nicht fest. "Das wird sich wieder kurzfristig entscheiden", sagt der Oldenburger Coach, der weiß: "Wir haben in dieser Saison noch viele Spiele vor uns, das wird für unseren kleinen Kader eine hohe Belastung werden."